Montag, 17. Januar 2011

New Zealand





New Zealand Nachdem ich mich nun knapp ein ganzes Jahr erfolgreich davor gedrückt habe, einen Artikel für unseren Blog zu verfassen, hat mich Sandra nun dazu „gezwungen“, über Neuseeland zu schreiben. Ich beginne mit ein paar Fakten: Einwohner 4,2 Millionen Größe 268680 km² Es ist ein kleines und eher dünn besiedeltes Land, sollte man meinen. Wenn man aber die Anzahl der Touristen hinzunimmt, die jährlich das Land invasionsartig, bevorzugt ab Dezember bis Mai, besiedeln, wird es doch ein wenig eng. Aber ich möchte die Geschichte von vorne erzählen. Wir sind ja eher zufällig, aufgrund sehr günstiger Flüge in Neuseeland gelandet. Da wir nur 4 Wochen zu Verfügung hatten, hatten wir vorher fast jeden, der hier schon einmal war, gefragt, welche der beiden Inseln man in Anbetracht der kurzen Zeit besuchen sollte. Als Antwort bekamen unisono „Südinsel“- die Schönste, das Beste und überhaupt- die Atemberaubenste, zu hören. So kam es dazu, daß wir für diese Zeit einen Campervan gemietet hatten und einmal im Uhrzeigersinn um das Eiland gefahren sind. Die Ostküste war wirklich wunderschön und wir fragten uns, wo denn all die Touristen sind, da es doch sehr ruhig war, vor allem entgegen der Auskunft, daß in der Hauptsaison jeder Campingplatz im Voraus gebucht sein sollte. Zu diesen Zeitpunkt waren wir noch seelig, genossen das Wetter und die doch eher sehr moderaten Preise im Vergleich zu Australien und Vanuatu. Je mehr wir uns dem Süden der Insel näherten, desto schlechter wurde das Wetter und auf den Campingplätzen wurde es auch immer enger. Da waren sie nun- unsere Reisegefährten- in Form von Touristen und zu Millionen auftretenden kleinen Blutsaugern, Sandflies genannt, die einen wirklich in den Wahnsinn treiben können. Als wir im Milfordsound ankamen, goss es aus Kübeln. Das verwundert einen nun weniger, bei durchschnittlichen 7000 mm Niederschlag pro Jahr. Nichts desto trotz wurde man von den kleinen Biestern aufgefressen. Die Kombination aus Regen, Sandfliegen und Massen an Touristen „versüsste“ uns die Tatsache, daß wir keinen Platz für den Milfordtrek, eine 4 tägige Wanderung die mit zu den schönsten der Welt zählen soll und dessen Unterkünfte am Besten bereits ein Jahr im Voraus gebucht werden müssen, bekommen hatten. Gelinde gesagt, waren wir im nachhinein überglücklich, nicht im Regen für teuer Geld loslaufen zu müssen. Den Weihnachtsmorgen haben wir trotz der kleinen Biester und Regen im Fjordland verbracht. Es gab frisch geräucherten Lachs auf knusprigen Baguette. Danach ging es weiter nach Queenstown, Der Campingplatz erinnerte eher an eine Sardinenbüchse, nicht das er klein war, er war riesig und wahnsinnig voll. Den Weihnachtsabend verbrachten wir mit der besten Seafoodplatte, die wir je gegessen hatten und einem witzigen Gottesdienst. Am 1. Weihnachtsfeiertag ging es nach Glenorchy wo wir einen wunderschönen Campingplatz direkt am Seeufer fanden. Am zweiten Weihnachtsfeiertag , der hier Boxingday heißt, ging es zum Ladenschlußverkauf zurück nach Queenstown. Boxingday hat nun wirklich nichts mit Boxen zu tun auch wenn man bei dem Gedränge in den Geschäften auf die Idee kommen könnte. Danach ging es weiter in Richtung Fox- und Franz-Josef-Gletscher. Aufgrund der schweren Regenfälle waren die Zufahrten zu den Gletschern gesperrt. Nach einer semidepressiven Nacht auf einem erneut übervollen Campingplatz kam am nächsten Tag wie ein Wunder die Sonne zum Vorschein. Unser Versuch per Helihike zu den blauen Gletscherhöhlen zu gelangen wurde durch die Tatsache vereitelt, daß alle Flüge komplett über Tage ausgebucht waren, da die Touren der vorherigen Tage alle auf Grund des schlechten Wetters nicht stattgefunden hatten. Stattdessen sind wir dann mit den Campervan an den Franz-Josef-Gletscher gefahren, den man aufgrund der Sicherheitslage nur aus 3 km Entfernung betrachten konnte. Beim Foxgletscher hatten wir mehr Glück, wir kamen fast direkt bis zur Gletscherzunge, bis uns eine Minute später ein Ranger aufforderte das Areal zu verlassen, da der Fluss die Strasse unterspült hatte und sie das Gebiet nun weiträumig absperren mussten. Also hieß es für uns, notgedrungen, weiterzufahren- weiter mit der Touristenkarawane in Richtung Norden. Hier fanden wir nur ein wirklich idyllisches Plätzchen - Karamea. Leider konnten wir nur 2 Tage bleiben, da uns die Zeit so langsam davonlief. Der nächste Stop sollte der Abel-Tasman National Park sein. Wie gesagt- „sollte“. Als wir an die Highway- Abzweigung kamen und vor uns hunderte von Campingmobilen in genau diese Richtung abbiegen sahen, hatten wir uns ad hoc umentschieden und sind in die andere Richtung nach Nelson weitergefahren. Und nachdem dort wirklich jeder freie Fleck von einem Auto occupiert war, sind wir direkt weiter nach Kaikoura. Dort haben wir uns dann erstmal in einem schönen Hostel eingemietet, Sandra hatte von übervollen Campingplätzen mehr als genug! Wir verbrachten in Kaikoura noch ein paar angenehme Tage bevor es hieß, von Neuseeland langsam Abschied zu nehmen. Den vorletzten Tag verbrachten wir in Christchurch, flogen am Folgetag nach Auckland und hatten dort noch einen Tag zum Bummeln und Friseurbesuch- Sandra- nicht ich ;-)) Im Nachhinein haben wir jeden, der uns vor die Füsse lief, gefragt, warum denn die Südinsel eigentlich so schön sein soll? Und nun bekamen wir einstimmig zur Antwort, daß es gar nicht so sei und die Nordinsel doch viel toller ist mit besserem Wetter und Vulkanen. Die Südinsel erinnert im allgemeinen an Europa. Aber um etwas wie Europa zu sehen, muß man nicht unbedingt an das andere Ende der Welt fahren.... so zumindest unser Fazit.

3 Kommentare:

  1. Warum hat Andreas eigentlich nicht öfter geschrieben?
    Übrigens: Die Nordinsel ist erinnert meines Erachtens auch nicht weniger an Europa. Na wenigstens habt IHR dort kein geklautes Auto gekauft...
    Freuen uns schon euch bald wieder zu sehen.

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  2. Habe mir mit Loucian gerade die Bilder angesehen. Beim Albatros war er ganz begeistert (die Mama bei den vielen anderen auch). Vielleicht hatte er so ne Intuition, weil seine Mama vor 17 Jahren auch so angetan war von den riesigen Vögeln und davor Stunden in den Dünen gesessesn ist und gewartet hat....
    Damals war übrigens alles überhaupt nicht überlaufen. Und ich empfand damals die Kombination aus BEIDEN Inseln so genial. Klar, ich wurde auch immer wieder dort unten von anderen Touris gefragt, warum reist Du nach Neuseeland - im Allgäu sieht es doch ähnlich aus. Ganz ehrlich? Im Allgäu hatte ich noch nie Delphine oder Wale gesichtet und auch nicht von einem Aussichtspunkt Regenwald UND Meer betrachten können. ABER: nach dieser Reise wurde mir so richtig bewusst, was ich tatsächlich auch alles in meiner Heimat habe!
    Das Gute liegt so nah ;-)
    In diesem Sinne, liebe Sandra und Andreas hoffe ich, dass Ihr Eure letzten Tage (oh je, ich weiß, noch könnte ich von beiden Wochen schreiben) so richtig genießen könnt. Lasst Euch nicht zu sehr von den Gedanken ans zürückkommen die letzten Stunden vermiesen.
    Es freuen sich ganz viele Menschen (und ne Schildkröte) auf Euch!


    Ach- und ich schieße mich meinem Vorredner an: Andreas - da hättest du Sandra mal eher schon unter die Arme greifen dürfen - keine falsche Bescheidenheit. Bei dem (hofentlicht) folgenden Buch, könnt ihr die Kapitel ja dann abwechselnd schreiben ;-)

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  3. Hallo ihr zwei
    Wir hoffen es geht euch gut und die Herz zu Herz Begegnungen kommen nicht zu kurz! Wir durften die schönheit von Neuseeland bei mehrtägigen Wanderungen nochmals ganz neu entdecken und freuen uns an den Begegnungen mit Menschen aus der ganzen Welt in den backcountry Huts, speziell auch immer wieder deutsche! Danke für den gemütlichen und gesprächigen Abend mit euch! Liebe Grüße und Gottes Segen Samuel und Damaris

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